Verein & Geschichte

Unser Verein

Der Verein Ju Jitsu Ryu Tsunami Alterlaa

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Ausbildungen und Auszeichnungen

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Förderungen

Unsere Vereinsarbeit wird von der MA51 der Stadt Wien mit einer Nachwuchsförderung unterstützt.

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Ein bisschen Vereinsgeschichte

Es war der 16. Oktober 1984 an dem unser damaliger Trainer Norbert Hafenscher den Nicht-Untersagungsbescheid für die Gründung des Jiu Jitsu Klub Wu Shu Alterlaa zugesandt bekam. Nicht ganz 2 Wochen später fand die erste Generalversammlung des neuen Vereins – die Obfrau hieß damals Isolde Hakimzadeh – in den Klubräumen des Frauenzimmers auf B8 statt.

Im folgenden Monat trat der Verein dem Dachverband ASKÖ bei. Innerhalb weniger Monate ist durch die ambitionierte Arbeit der Trainer die Kindergruppe so gewachsen, dass es notwendig war die Gruppe zu teilen und ein 2. Trainingstermin erforderlich war. Das war aber leider nicht in den Räumen des Frauenzimmers möglich, da auch dieser Klub gewachsen war und mehr Programm bieten wollte. Glücklicherweise ist genau in diesem Jahr – 1985 – die AEAG gewachsen: der C-Block wurde geboren und somit auch neue Räume für den Jiu Jitsu Klub, dieser ist noch im selben Jahr auf C1 in den 2. Stock gezogen, wo er bis Anfang 2002 blieb…..

Dann begann das Training wieder auf B8, der Raum war größer, heller und luftiger dank der 2 Fenster, es war einfach ein Glück! Wie es dann weiterging kann man bei dem neuen Klubnamen nachlesen, denn ein neuer Raum verlangte auch nach einem neuen Namen…

Die Bedeutung unseres Namens

Warum ein neuer Name

Als vor vielen Jahren der Verein unter dem Namen JJC Wu Shu Alterlaa gegründet wurde, war er natürlich noch unbekannt. Heute kennt ihn fast jeder in der Szene, doch leider kam mit der Bekanntheit immer wieder eine Frage: Kann ich bei euch Wu Shu lernen? Wu Shu bedeutet soviel wie Kampfkust, wenn man die chinesischen Zeichen liest. Japanisch gelesen kann man sie als „das Verteidigen mit nichts“ interpretieren, was jedoch nicht die primäre Bedeutung ist. Zudem ist Wu Shu eine eigenständige und dem Jiu Jitsu doch recht verschiedene Kampfkunst (mit Waffen des klassischen China zum Beispiel) und wir üben sie nicht aus. Daher mußte, besonders jetzt, da wir ja einen neuen Dojo hatten, ein neuer Name her…

Die lange Suche
Schon während des Umzugs im Dezember 2001 grübelten alle über einen möglichen Namen nach. Als erstes kam Satori dabei heraus, die Erleuchtung, was jedoch nach längerem Überlegen leider zu spirituell war, denn dieser Begriff ist das höchste Ziel im Zen-Buddhismus. Da wir uns alle nicht als Erleuchtete fühlen und uns nicht mit falschen Federn schmücken wollten, fiel Satori aus. Dann kam das Sommerfest 2002, dort hielten wir eine Abstimmung ab. Die gesammelten Begriffe hatten wir aus japanischen Lexika, von dem Japanologen Horst Kalcher und aus anderen Medien, die oft von vorn bis hinten durchforstet wurden. Der erste Platz, Kyodo, die Gemeinsamkeit, wurde leider recht bald als „Wolf im Schafspelz“ erkannt, da es wiedereinmal eine eigene Kampfkunst gibt, die Kyudo heißt und die Kunst des Bogenschießens ist. Also nix gewesen. Den zweiten Platz teilten sich Tsunami und FuRinKaZan (Feuer, Wind, Wald, Berg), letzteres war leider zu lang und chinesisch, aber mit einer netten Geschichte dahinter, darum kommt es sicher irgendwann in unseren Kreisen vor. Also blieb Tsunami, die große (Hafen)Welle.

Die Bedeutung

Tsu Nami heißt also große Hafen Welle (siehe unten) und hat bei uns einen zerstörerischen Nachgeschmack, sollte das Wort überhaupt bekannt sein. Man hört doch hin und wieder von „Monsterwellen“ und „Flutwellen“, die bis zu 40m groß werden können und nach unterseeischen Beben oder Erdrutschen entstehen. Wir befragten in Hintermoos Shihan Jhonny Bernaschevice und hörten, daß für den Japaner ein Tsunami für etwas urgewaltiges, natürliches mit viel Energie steht. Außerdem gefiel uns der Gedanke hinter dem Element Wasser…

Wasser ist unser Vorbild
„Wasser gibt uns ein Beispiel für rechtes Verhalten in allen gefährlichen Kampfsituationen, weil es selbst formlos ist und sich dennoch jeder Form anpasst. Es fließt ununterbrochen zum Ziel hin, scheut keine gefährlichen Stürze und verliert durch nichts seine ihm eigene weiche Art, überwindet so alle Hindernisse, füllt jeden Raum und fließt unbeirrt weiter.“

Es sucht sich seinen Weg und ist schnell und gewandt, was auch wir in der „sanften Kunst“ (Jiu Jitsu) zu sein versuchen.

Der endgültige Name: Ju Jitsu Ryu Tsunami Alterlaa

Als die einzelnen Komponenten klar waren hieß es nur noch, diese stimmig zusammen zu stellen. Als erstes fiel uns hier ein i zum Opfer, denn deren wären es in [Tschiu Tschitsu Riu Zunami] zu viele. Also Ju Jitsu (was an der Bedeutung nichts ändert.). Dann wollten wir, wenn schon ein japanischer Name, auch den ganzen so japanisch wie möglich halten, darum wurde der „Club“ durch Strömung, Schule, Stil ersetzt, Ryu. Dies war bei der Vereinsbehörde nicht so leicht durchzubekommen, doch Ryu ist international anerkannt und immer wieder zu finden. Um unserer Herkunft auch Rechnung zu tragen steht in den Statuten und auch hier noch das Alterlaa dabei.

Um das ganze abzurunden wollten wir noch ein passendes Logo dazu, und das bekamen wir von Kathi Puffer, die eine stilisierte Sonne mit Wolken davor und eine große Welle daneben zeichnete (nachdem sie ein Glas Wein auf eine Serviette stellte und der Abdruck eben solche Formen einnahm! Tolle Story!) Professionell digitalisiert wurde das ganze dann von Kathi Krizsanits, der erfolgreichen Duo-Frau von Eva.

So kamen wir zu unserem Namen und Logo.

Die Bedeutung der Kanjis

Jiu

JUU / NYUU / yawa(raka) / yawa(rakai)
Weich, sanft
Kanji und Kana 774
Jouyou Kanji, Kyouiku Grade 5

Jitsu

 JUTSU

Kunst, Technik, Mittel, Zauberei
Kanji und Kana 187
Jouyou Kanji, Kyouiku Grade 5
Jiu

RYUU / naga(reru) / naga(su)
Strömung, Stil, Schule
Kanji und Kana Nr. 247
Jouyou Kanji, Kyouiku Grade 3

Tsu

SHIN / tsu
Hafen; Fähre
Kanji und Kana Nr. 668
Jouyou Kanji, Kyouiku Grade 3

Nami

HA / nami
Welle
Kanji und Kana Nr. 666
Jouyou Kanji, Kyouiku Grade 3

Die Geschichte des Jiu Jitsu

Jiu Jitsu (jap. 柔術 jutsu) ist eine Kampfkunst, mit der Angriffe (mit oder ohne Waffen) waffenlos und unter Ausnutzung von Hebel-, Wurf-, Schlag- und Trittechniken abgewehrt werden können.
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Siegen durch Nachgeben

Zwei alte Legenden überliefern dieses Ur-Prinzip des Jiu Jitsu:

In der ersten beobachtet der Chinesenjunge Li-tei-feng bei einem großen Sturm voller Entsetzen, wie die dicksten Bäume entwurzelt und die stärksten Äste geknickt werden. Nur ein kleines Bäumchen wird verschont, es biegt seinen Wipfel bescheiden bis hinunter zur Erde, aber als der Sturm nachläßt, richtet es sich wieder auf und steht unbeschädigt da wie zuvor.

In der zweiten Legende wird von einem Weidenbaum und einem Kirschbaum im Winter berichtet. Unter der Last des Schnees brechen die Äste des Kirschbaumes wie Streichhölzer, die Weide aber gibt biegsam nach, läßt den Schnee abrutschen und bietet ihm somit keine Angriffsfläche.

Heute vermutet man den Ursprung der meisten asiatischen Budokünste in der alten indischen Massagekunst, in der schon 2000 v. Chr. Über 100 schmerz- und lebensempfindliche Punkte am menschlichen Körper bekannt waren. Diese „Atemi Punkte“ waren Mönche und Ärzte von großer Bedeutung, um Akupunktur und Akupressur anwenden zu können. Weiters vermutet man, dass im 10. Jahrhundert die Ursprungsform des Jiu Jitsu im Zuge eines Kulturaustausches als „Kempo“ von China nach Japan kam.

Vom Sumo über Jawara …

Sicher ist, dass es in Japan schon lange vorher Formen der unbewaffneten Selbstverteidigung gab, welche auf dem japanischen Sumo basieren. Im 12. Jahrhundert entwickelte ein japanischer General die Schule des „Handkampfes“.

 Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich viele verschiedene Namen wie „Jawara“ (der Weg des Bogens und des Pferdes)

Yawara ist eine der ältesten japanischen Jiu Jitsu-Formen, welches ausschließlich von den Samurai, der Ritterklasse, waffenlos und in Rüstung ausgeübt wurde und schon vor dem Jahr 1650 bekannt war. In diesem Jahr kam der Chinese Chin-Gempin nach Japan und lehrte dort sein Jiu Jitsu. Die Adelsfamilien erkannten schnell den Wert, den diese Kampfkunst für sie selbst und ihre Gefolgsleute darstellte. Aber auch die Samurai machten sich Gempins Jiu Jitsu zu eigen, perfektionierten es und nahmen es in ihren Ehrenkodex, dem „Bushido“ auf.

Das Zurückweichen vor dem Gegner wurde zu damaliger Zeit als Ausdruck von Angst und Feigheit verpönt, als Grundprinzip des Jiu Jitsu aber nutzten es die Samurai, um ihre Gegner zu unvorsichtigen und leichtfertigen Kämpfen zu verleiten und sie dann leicht zu überwinden.

Aber auch die „Ninja“ (hochspezialisierte Einzelkämpfer), die „Wako“ (Piraten) und die Komoso (ritterlich Bettelmönche) waren neben den Samurai an der Entwicklung des Jiu Jitsu beteiligt.

Jiu Jitsu wurde in der Folgezeit in verschiedenen Stilrichtungen wie Toride, Komiuchi, Thai-jitsu, Wa-jitsu, Aiki-jitsu und Kito-ryu-jiu-jitsu in ganz Japan ausgeübt.

person in black long sleeve shirt and black skirt holding white leather belt

... bis zum heutigen Jiu-Jitsu

Mit der Öffnung Japans, das 1600 – 1853 von der umgebenden Welt so gut wie abgeschlossen war, setzte eine gewisse Verachtung der eigenen Kultur ein: alles Fremde wurde nun verherrlicht und somit geriet auch die alte Kampfkunst Jiu Jitsu beinahe in Vergessenheit.

Erst, als im Jahre 1877 der deutsche Medizin-Professor Dr. Erwin Bälz, der an der kaiserlichen Universität in Tokio zwischen 1876 und 1905 lehrte, den Jiu Jitsu Altmeister Totsuka, bei Vorführungen gesehen hatte, wurde die Kampfkunst wieder in Erinnerung gebracht. Bälz war von den Vorführungen so angetan, dass er Jiu Jitsu als „Gymnastik“ für seine Studenten an der Universität einführte. Der junge Student Jigoro Kano (1860-1939) übte es mit Begeisterung, und suchte weitere alte Meister auf und studierte viele Stilrichtungen.

Auf diese Weise wurde Kano von Fukudo Hoachinosuke, dem Kampfmeister am Kaiserlichen Institut für Kriegskünste in die Geheimnisse des Ten-Shin-Shinyo-Systems eingeweiht, in dem bevorzugt Schläge und Stöße mit Händen und Tritte und Stöße mit den Füßen, sowie Verhebelungen der gegnerischen Glieder gelehrt wurden. Später lernte er durch den berühmten Meister Jikubo Kohei auch das Kito-ryu-jiu-jitsu (= Kunst, oder Fertigkeit durch sanftes Ausweichen und Nachgeben, dem Gegner das Gleichgewicht zu brechen, um ihn auszuheben und dann niederzuwerfen) kennen. Das Kito-ryu-jiu-jitsu war um 1640 von Terada entwickelt worden, der auch das, dem Karate verwandte, Kempo gefördert hatte.

Schließlich fügte Kano die unterschiedlichen Systeme der Selbstverteidigung zu einer eigenen Stilrichtung, dem Kano-Jitsu, zusammen, welches er als Lehrprogramm und als Sportart an den Hochschulen einführte.

Aus dem Kano-Jitsu entwickelte er in den Folgejahren unter Ausschluß der gefährlichen Techniken die weltbekannte sanfte Sportart Jiu Do (heute Judo). Schon 1882 gründete Jigoro Kano seine eigene Schule, das Kodokan.

Ehrenmitglieder

Am Anfang war (für ein paar) nur EVA Genitheim (jetzt Hafner)

Für viele ist sie schon nicht mehr wahr, nur mehr aus Geschichten bekannt, doch einige erinnern sich vielleicht an die Eröffnung des neuen Dojo auf B8, als sie zu Besuch war, oder ihre Tochter Esther die einige Zeit bei uns mittrainierte… Keva, Christian und Daniel kennen sie noch persönlich, und zwar als ihren ersten Kontakt mir Jiu überhaupt. Die groß gewachsene, schlanke, dunkelhaarige Eva war Obfrau zu der Zeit, als sie die ersten Rollen gelernt haben. Als richtige Dojo Mama lernte sie ihnen die ersten wichtigen Dinge, und sogar im ORF bei einem Auftritt des JJVÖ war sie dabei und durfte Erich auf den Waschbeton werfen. Leider hörte sie 1991 mit Jiu auf, zog weg und war lange nicht mehr gesehen, hat jedoch tiefe und lang bleibende Erinnerungen und Spuren hinterlassen, das Interesse und die Begeisterung für unsern Sport in den jetzt „Altvorderen“ des Vereins geweckt. Da sie 2008 in Alterlaa zu arbeiten begonnen hat wird sie vielleicht wieder auftauchen…

Brigitte Ehrlich und das Geld

Brigitte ist schon so lange Kassierin des Vereins, daß sogar jene schon Erlagscheine aus ihren Händen mit ihren eigenen noch pummeligen entgegennahmen, die schon lange dabei sind (Daniel erinnert sich noch genau!) Es hat immer alles gestimmt, kein (damals) Groschen oder (heute) Cent flutschte ihr von dannen. Nebenbei organisierte sie ix Buffets bei Wiener Meisterschaften, selbst wenn diese in Schwechat stattfinden mußten. Ohne zu murren half sie auch beim nicht ganz leichten Umzug und sperrt auch immer wieder einmal für trainingswütige Mitglieder den Dojo auf wenn wir nicht können. Last but not least ist sie die Mama von Eva, ohne sie hätten wir also unseren Kefa nicht :o)

Julius Ehrlich der Langobmann

Julius ist ewig lange Obmann gewesen und konnte den Verein in seine „goldenen Zeiten“ führen, bis er Eva das Amt übergab. Er ist außerdem im KAE tätig, unserem Dachverband in Erlaa so zusagen, und er informiert uns immer über wichtige Neuigkeiten. So kam auch von ihm der Tipp für die B8-Räume, und auch bei der formellen Verfahrensweise solcher Anträge um Übernahme eines Klubraums stand er mit Rat und Tat zur Seite, auch bei dem Streiten mit der Hausverwaltung während des Umbaus. (Es klärte sich alles ohne Resentiments!) Außerdem bastelte er nicht nur auf C1, auch auf B8 entsprangen die Glasabdeckungen in den Trainingsräumen seinem Hirne. Daß er, obwohl nicht mehr im Vorstand unseres Vereins, noch immer mit uns ist, zeigt seine Rettungsaktion eines Mitglieds kürzlich an der slovenischen Grenze. Mit 243 PS und ihrem nachgebrachten Pass holte er Kazumon aus den Klauen der (schnuckligen bis väterlichen) Grenzbeamten und ersparte ihr gesiebte Luft, sie konnte sogar noch am nächsten Tag kämpfen. Dafür schlug er sich die Nacht um die Ohren mit „Brznevce“ und „Gravkzece“, den slovenischen Ortsnamen.

Aja, auch er hatte noch einiges an der Entstehung unserer Eva mitzureden :o)

Johannes Singer mit den Bänken

Hannes ist auch einer der ersten Generation, wie man in Zeiten von Starmania zu sagen pflegt. Er ist mitlerweile über 70 und steht immer noch auf der Matte, trainiert mit und läßt manch jungen Spund alt aussehen. Er spendete uns selbst-handgefertigte Bänke, die aus wunderschönem Vollholz unsere Garderoben schmücken und auch bei diversen Anlässen als Sitzgelegenheit dienen können. In Hintermoos kümmert er sich um die Kinder, spielt und organisiert die bunten Abende, hat einige Schulsportaktionen in Wien zu leiten und ist überall beliebt. Er hat uns schon viel geholfen.