EM 2009 in Podgorica, Montenegro

1 Goldene, 2 Bronzene sowie ein Erfolg für die Ewigkeit….

Am Pfingstwochenende 2009 gab es wieder eine Europameisterschaft, diesmal etwas abenteuerlich in Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro. Es galt für die World Games Fighter, ihre Linie zu überprüfen und, so komisch es klingt, ein gutes Vorbereitungsturnier zu schlagen, und für die Newcomer sich gut zu verkaufen sowie unseren Kampfrichternachwuchs sich ihre Lizenzen zu verbessern. Zum Glück wurde auf eine lange Busreise verzichtet und geflogen, und dank Maria „MJ Toptoptop Checker Bunny“ Jahner kam auch jeder zur rechten Zeit am rechten Ort an.



Die Organisation vor Ort war ein mittelmäßig großes Chaos, einige größere und kleinere Katastrophen wurden durch MJ, Inu und Willi Erber aber abgewendet. Das, was topp war, war die Halle und Mattenfläche, außerdem die wunderschöne Landschaft des kleinen, armen Landes Montenegro mit seinen südländischen Bewohnern mit der Liebe zu lauter Musik, Dschinderassa und Fleisch sowie schlagkräftigen Frauen. Nicht zu vergessen die Kampfrichter O- und Ko Christian sowie Claudia Cekada, die zu den besten der Welt und der Newcomer gehören! Und natürlich das Team Austria, welches wieder mit tollen Erfolgen und einer Platzierung für die Ewigkeit aufwarten konnte…


Ein paar Schlagworte mit dem Potential für Geschichten: Bergstrasse, Rückenhieb, Knackknie, schlafende Deutsche Sesseldrücker, neue Internationals, Beine hoch, Tränen eines großen Kindes, Bundeshymne, Ehrung einer Karriere, lustige Docs, Wodka, Schimmelvorhang, kaltes Wasser, Klettern durch Gestrüpp, …


Samstag = Großkampftag für Österreich

Es ging von Beginn an gleich zur Sache: Marion und Maria, bisher die Beständigsten des Teams, mussten gegen einige große Namen ran, und die Jury hatte heute nicht ihren besten Tag, trotzdem gab es tolle, kraftvolle Kämpfe und eine mitreißende Performance gegen Schweiz, Deutschland und Polen sowie ein Freilos, sodass am Schluß (wiedereinmal) eine Bronzemedaille herausschaute. Seit 3 Jahren immer in den Medaillenrängen, hoffen wir dass so eine Serie nicht abreißt!




Eine der schönsten Geschichten schrieb Matthias „Mätty der Wolf“ Gastgeb, ein halber Tsunami, der seine Gegner bis 85kg kontrollierte, vermöbelte, warf, mit wahnsinnig starker Kopfarbeit und Cleverness terminierte und sich selbst zum EUROPAMEISTER 2009 machte. Endlich, nach einer langen Zeit der Rückschläge, Verletzungen und teilweise auch eigener Blockade, hat es unser Mätty geschafft! Dies machte sogar Kuma, seinem ersten Trainer im JJC Wu Shu (damals war Matthias noch klein und niedlich) wässrige Augen…




Genauso konstant wie die Mädls im Duo war die Kampfzecke Corina seit Jahren unter den Besten der Welt, auch heute wieder musste sie sich nur einer Polin geschlagen geben und wurde ebenfalls mit Bronze belohnt.




Die Burschen Korni und Reini, nun, hatten es nicht leicht in den letzten Jahren, eine Berg und Talfahrt war ihr Weg bis jetzt, und heute gab es leider wieder 2 Watschen, um 1 und 0,5 Punkten mussten sie sich jeweils geschlagen geben, gegen durchaus schlagbare Gegner, die sicher unsauberer und teilweise unlogischer arbeiteten. Doch was nützt das Jammern, so ist es, und sie stecken wieder nicht auf, haben schon Termine für die nächsten Trainings ausgemacht und arbeiten weiter.


Auch am ersten Tag ging es für Bianca aus Salzburg um die ersten EM – Erfahrungen. Sie bestätigte ihre späte Nominierung und zeigte wenig Respekt, es reichte leider nur zu 2 guten, aber verlorenen Kämpfen, doch da ist Potential im Westen! Und das Knie wird auch wieder!


Raphael Pap machte seinen Gegnern auch ordentlich Dampf und konnte bis 69kg bei seinem ersten Antreten bei einem Turnier dieser Größenordnung 7. werden. Respekt!


Sonntag

Am Sonntag ging es für Franz los. Leider nicht sehr lange, seine im letzten Training vor der EM zugezogene Verletzung im Knie machte gröbste Probleme, und selbst ein Gorilla kämpft mit gelähmtem Bein nicht weiter, auch wenn der Wille es noch könnte. Dieser Bursche hat am Vortag die gesamte Fightingmannschaft im Griff gehabt, alles eingeteilt, und das war schon mehr wert als so mancher Ippon für ihn selbst. Doch so etwas tröstet nicht, zum Glück ist unser Franz auch noch ein gscheiter Bursche mit SOOOO einem Herz, er hat schon am Rückflug neue Pläne geschmiedet…


Beim Duo Mixed traten Vera & Marcus an, sie konnten sich sehr gut bis ins kleine Finale durchkämpfen, wo es dann leider gegen Niederländer knapp nicht für eine Medaille reichte.


Als Ersatz für die verletzte Stephi ging Marianne Baron bis 62kg an den Start, konnte aber gegen die spätere Siegerin und spätere Dritte nichts ausrichten. Hier wächst aber Konkurrenz für Stephi, was dieser sicher gut tun wird :o)


Ebenfalls am Start war wieder einmal Oli Haider, er hatte mit einer Mittelohrentzündung zu kämpfen, war zwischenzeitlich auch fast ohne Puls, trotzdem radierte er über 5 Gegner drüber, bevor er sauknapp im kleinen Finale unterlag. Leider „nur“ Fünfter, doch wieder ein Sieg gegen die Physiologie (oder habt ihr schon von pulslosen Kämpfern gehört, die keine Zombies waren…)


Das Beste kommt am Schluss, und wenn es eine Überraschung ist, dann ist es umso besser:

Es gab auch bei dieser EM wieder Ehrungen für die erfolgreichsten Sportler Europas, die in einer ständigen Liste geführt werden. Wenn man in einem Durchrechnungszeitraum von 2 Jahren (von EM zu EM) bei Open, Europacup und EM gut ist, bekommt man Punkte. Die besten zehn ALLER Sportler werden in die Hall of Fame übernommen und dort auf ewiglich drinnen bleiben. So klingende Namen wie Barry van Bommel, Andreas Kuhl oder Annabelle Rydy sind hier enthalten, und seit diesem Jahr auch eine Österreicherin. Unser Drachenherz Marion, die durch Erfolge mit Korni und natürlich Maria haufenweise Punkte sammeln konnte und tatsächlich an 6. Stelle landete. Sie ist damit die erste Österreicherin, die sich in diese Liste der Besten einträgt. Als ihr ehemaliges Duo bin ich da natürlich megastolz, ich durfte auch mit ihr auf der Matte stehen und mit dieser lebenden Legende trainieren. Eine kleine, ruhige, bescheidene Powerfrau mit einem Riesenherz eines Drachen! Danke an dieser Stelle an unglaubliche 9 Jahre internationale Wettkämpfe mit dir, ich kenne niemanden, der sich solche eine Platzierung und Ehre mehr verdient hätte!




Um die Tränendrüsendrückerei wieder zu beenden, es wurde natürlich gar nicht traurig gefeiert, das „Galadinner“ war naja, aber das hat uns noch nie gestört, und die Tanzfläche musste unter unseren Schritten leiden. Na und? Wärs halt ein Krabbelstubenboden geworden!

Ziemlich müde bestiegen wir dann die nicht vorhandenen Busse (es wurden Taxis besorgt durch unsere Checker) und rasten doch noch zum Flughafen (ein Teil durfte Need for Speed live nachspielen…sich sag nur; dieses eine mal blieb es bei den "30 Minuten nach Podgorica" )


Bis bald in Taiwan!


P.S.: Einer kommt bei diesen Berichten immer zu kurz, nämlich die jeweilige Person die ihn schrieb! Deswegen an dieser Stelle ein großes, DICKES, fettes DANKE an Daniel! Der Coach & Motivator schlecht hin, nebenbei auch größter Lieferant an verrückten Ideen und guten Ratschlägen

 

 

Die Tsunamis


an einer kleinen Kletteraktion 😉


ein Küsschen für den Franzi 😉


Maria rettet Korni vor einem Absturz in die Tiefe

 

Cetinje